Auftakt der Initiative zur Frühdefibrillation
Bayerisches Rotes Kreuz und Ärzteschaft Augsburg starten Initiative zur Frühdefibrillation in Arztpraxen
Notfallversorgung von Patienten in Praxen niedergelassener Ärzte soll verbessert werden.
Das Rote Kreuz hilft nicht nur wenn's schon passiert ist sondern macht sich auch für die Gesundheitsprävention und vor allem für die Ausbildung in Erster-Hilfe stark. Hier nehmen wir niedergelassene und praktizierende Ärzte nicht aus.
Niedergelassene Ärzte haben es in der täglichen Praxis immer wieder mit plötzlichen und unerwarteten, kardialen oder pulmonalen Notfällen zu tun, welche nur durch ein regelmäßiges Training gemeistert werden können.
Es wird immer wieder darüber berichtet, dass das Notfallmanagement in den Arztpraxen mangels ausreichendem Training als nur suboptimal zu bewerten ist.
Fatal wenn der Patient hierdurch einen Schaden erleidet, fatal aus ethisch-moralischer Sicht, fatal für das Image der Praxis und nicht zuletzt möglicherweise auch fatal aus juristischer Sicht.
Dennoch haben gerade Ärzte eine Garantenpflicht!
Von Ihnen werden aktuelle notfallmedizinische Kenntnisse und die Vorhaltung der lebensrettenden Gerätschaften verlangt und dies nach neuestem Kenntnisstand!
Seit 2006 gelten neue Leitlinien für die Wiederbelebung. Alle Ärzte und Praxisteams sollten nach diesen Leitlinien reanimieren und danach geschult sein.
In den letzten Jahren wurden automatische Defibrillatoren an öffentlichen Plätzen und in vielen großen Betrieben installiert.
In vielen Arztpraxen fehlen "Defis" oder sie sind netzabhängig und nutzen wenig, wenn im Wartezimmer der Patient zusammenbricht und vor den Augen von wartenden Patienten nach einer teckdose gesucht werden muss.
Grundlagen ärztlicher Notfallkunde müssen von jedem in der Praxis tätigen Arzt beherrscht werden und dies auf dem Stand der aktuellen Medizin. Regelmässige Fortbildungen sind damit unabdingbar!
Das Rote Kreuz und die Ärzteschaft Augsburg sind davon überzeugt, dass in jeder Arztpraxis ein Defibrillator stromunabhängig vorhanden sein sollte. Schon aus haftungsrechtlicher Sicht sollte dieser "Defi" halbautomatisch funktionieren, denn hierbei sind Fehlbedienungen ausgeschlossen.
Deshalb haben der Chefarzt des BRK Kreisverbandes Augsburg-Stadt, Dr. Robert Prestele, und stellvertretend für die Augsburger Ärzteschaft der Vorsitzende des ärztlichen Kreisverbandes, Dr. Kurt Reising, ein innovatives und in dieser Form in der Region einmaliges Projekt initiiert.
Arztpraxen erhalten ein sehr günstiges Sammeleinkaufsangebot eines marktbewährten Frühdefibrillationsmodells. Dieses Gerät führt die Bediener durch die Notfallsituation und kann als einziges Gerät auf dem Markt den Effekt der Herzdruckmassage analysieren und den Helfer "verbal" unterstützen. Gleichzeitig erhalten die teilnehmenden Arztpraxen alles relevante Zubehör und die notwendige Einweisung.
Zusätzlich veranstaltet das BRK kostenlos für die Teilnehmer der Initiative ein Notfallseminar, bei welchem die Praxisteams auf Notfälle und deren Handhabung vorbereitet werden. Denn gerade der richtige Umgang mit Notfallpatienten muss praktisch geübt werden.
Nur so, ausgestattet mit aktuellen Geräten und neuestem theoretischen Wissen, kann die Versorgung von Notfallpatienten gerade in der Obhut des vertrauten niedergelassenen Arztes optimiert werden und die Zeit bis zum Eintreffen professioneller Hilfe in Form von Rettungsdienst und Notarzt optimal und suffizient überbrückt werden.