Unsere Rettungshunde trainieren mit Leichengeruch
Vor Kurzem fand für Rettungshundeführer unseres Kreisverbands und des Malteser Hilfsdienstes ein fundamental wichtiges Seminar statt. Die Hundeführer und Hunde wurden auf das Auffinden einer verstorbenen Person vorbereitet.
Leider kommt es immer wieder vor, dass vermisste Menschen nur noch tot aufgefunden werden können. Für Familie und Freunde endet mit dem Fund die Hoffnung, aber auch die quälende Ungewissheit. Unsere Rettungshundestaffel wird etwa alle 2 Wochen von der Polizei zu einer Vermisstensuche angefordert. Das Problem: Rettungshunde werden grundsätzlich dafür ausgebildet, Lebende aufzufinden. Die Hunde setzen dabei vor allem auf ihren feinen Geruchssinn, der eben nicht auf Verstorbene trainiert ist. Der Geruch eines Toten unterscheidet sich für die Rettungshunde fundamental vom trainierten Geruch Lebender.
Das Verhalten des Hundes lesen
An dieser Stelle setzte das Seminar von Axel Hehl an. Als Geruchsquelle arbeitet er mit einem Eimer, der nach verstorbenen Menschen riecht. Die Hunde wurden während des Seminars langsam an den Geruch herangeführt. Im Anschluss zeigte Axel Hehl, wie die Hundeführer ihren Hund beim Auffinden unterstützen können und somit der Erfolg im Einsatz auch bei Verstorbenen erhöht werden kann. Voraussetzung dafür ist ein gutes Team aus Hund und Mensch und die Fähigkeit des Hundeführer, das Verhalten des Hundes richtig zu lesen.
Auf den Ernstfall vorbereitet
In der abschließenden praktischen Übung suchten die Hunde einen Dummy im Wald, der den ursprünglich unbekannten Leichen-Geruch verströmte. Die Hundeführer konnten dabei beobachten, wie die Hunde auf die neue Situation reagierten und bei ihren Menschen Hilfe anforderten. Mit der Unterstützung der Hundeführer zeigten die Rettungshunde die Stelle des Dummies anschließend fehlerfrei und zielsicher an. Ausbilderin Jennifer Brede von der Rettungshundestaffel Augsburg-Stadt war von ihrer Hündin Lulu beeindruckt: „Es war schön zu sehen, wie sie mit mir als Partner agiert und mit meiner Unterstützung auch neue Aufgaben meistert.“ Die Rettungshundestaffel fühlt sich durch das Seminar nun besser auf den Ernstfall vorbereitet. Das oberste Ziel bleibt es, Lebende zu finden und möglichst gesund zu ihren Familien zurückzubringen.